Szegedi Tudományegyetem Szent-Györgyi Albert Orvostudományi Kar

Universität Szeged
Albert Szent-Györgyi Medizinische Fakultät
 
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Prof. Albert Szent-Györgyi und die Universität Szeged

Prof. Albert Szent-Györgyi und die Universität Szeged

Unter den berühmten Wissenschaftlern, den landesweit bekannten Künstlern und Schriftstellern von Szeged ragt Albert Szent-Györgyi (1893-1986) im geistigen Leben der Stadt besonders hervor.

Der Biochemiker, Ehrenbürger von Szeged wurde als Sohn des Anatomieprofessors Miklós Szent-Györgyi 1893 in Budapest geboren. Sein Studium begann er 1911 in Budapest, bis er zu Beginn des I. Weltkrieges eingezogen wurde. Seinen Dienst verrichtete er bis 1917 an Italienischen und Russischen Fronten. Wegen einer Verwundung wurde er von der Front abgezogen. Er beendete seine Studien in Budapest und ging nach Prag, später nach Berlin, an das Hamburger Tropeninstitut, nach Leiden und Groningen in den Niederlanden. 1927 wurde er nach Cambridge berufen und noch in diesem Jahr isolierte er die Ascorbinsäure aus Pflanzen- und Gewebeextrakten. Dort und während eines Gastaufenthaltes an der Universität von Rochester untersuchte er in den folgenden Jahren die neu entdeckte Substanz.

1930 kehrte er nach Ungarn zurück und von 1931 bis 1945 arbeitete er als Professor an der Universität von Szeged und identifizierte 1932 das gegen Skorbut wirksame "Vitamin C". Noch in den 1930er Jahren entdeckte er die Bioflavonoide, die er zunächst als Vitamin P bezeichnete. Er übernahm am 10. Dezember 1937 den Nobel-Preis für Medizin “für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der biologischen Verbrennungsprozesse, besonders in Beziehung auf das Vitamin C und die Katalyse der Fumarsäure”.

In dem akademischen Jahr 1940/1941 wurde er zum Rektor der Universität in Szeged ernannt.

Auch nachdem er den Nobelpreis erhielt, forschte er weiter. Zwischen 1945 und 1947 war er als Biochemieprofessor an der Universität von Budapest tätig. Auf dem Gebiet der Muskelkontraktion erzielte er wichtige Erfolge für die Muskelbiologie und leistete dadurch Vorarbeiten u. a. für Setsuro Ebashi.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges emigrierte Szent-Györgyi 1947 in die USA, 1955 wurde er amerikanischer Staatsbürger. 1947 übernahm er die Leitung des 'Instituts für Muskulaturforschung der Marine Biological Laboratories in Woods Hole (Massachusetts).

Weitere wichtige Arbeiten von Szent-Györgyi betreffen den körpereigenen Kohlenhydratstoffwechsel, insbesondere den Zitratzyklus, und die Rolle des Energieträgers Adenosintriphosphat in Muskelzellen. Unter anderem bewies Szent-Györgyi, dass der aktive Sauerstoff den aktiven Wasserstoff oxidiert. Nach ihm und einem befreundeten Nobelpreisträger Hans Krebs wurde der Szent-Györgyi-Krebs-Zyklus benannt (dieser Name ist allerdings hauptsächlich in Ungarn verbreitet, anderswo kennt man diesen Bestandteil der aeroben Glykolyse eher unter Krebs- oder Citratzyklus).

Nach Ungarn kehrte er nur für eine kurze Zeit zurück und ist 1986 in den USA, in Woods Hole gestorben.

"Sehen was alle sehen, und denken woran noch niemand gedacht hat."


Die Worte Albert Szent-Györgyis gelten heute noch wie früher. Er ist mit seinem Engagement und seiner Humanität nicht nur für die vergangenen sondern auch für die heutige Generation ein würdiges und folgenswertes Vorbild geworden. Mit der Entdeckung der Vitamine C und P beschenkte er die Menschheit mit weiteren bedeutenden Erkenntnissen.

Seine dreifachen Grundsätze dienen auch heute noch als Leitfaden der Tätigkeit unserer Universität:
"- ... das menschliche Wissen sammeln, verbreiten und vermehren,
- ... Wissenschaftler für die Zukunft erziehen,
- und mit Geisteswaffen ausgerüstete Bürger für die Heimat erziehen."

Bis heute ist er der einzige ungarische Wissenschaftler, der die hohe Auszeichnung, den Nobelpreis für seine in Ungarn ausgeführte Tätigkeit bekam. Zu seinem Ehren hat die Stadt Szeged zusammen mit der Universität Szeged und der Medizinischen Fakultät zum 70. Jubileum der Preisverleihung ein Gedenkzimmer als ständiger Ausstellungsort im Dekanat der Fakultät errichtet.

Hauptwerke

On Oxidation, Fermentation, Vitamins, Health, and Disease (1940)
Bioenergetics (1957)
Introduction to a Submolecular Biology (1960)
The Crazy Ape (1970)

Weitere Informationen

National Library of Medicine/Profiles in Science - The Szent-Györgyi Papers
nobelprize.org